Einbeck liegt am nordwestlichen Ende des Leinegrabens unmittelbar südlich des Höhenzugs Hube zwischen den Großstädten Göttingen im Süden und Hildesheim im Norden.

Einen hohen Bekanntheitsgrad hat die Stadt durch die seit 1378 ansässige Brauerei. Das Einbecker Bier ist der Ursprung aller Bockbiere. Heute symbolisiert die Einbecker Brauhaus AG weit über die Region hinaus die 750-jährige Tradition der Einbecker Bierbrauer.

Die historische Altstadt in Einbeck ist von mehr als 150 spätmittelalterlichen Fachwerkhäusern geprägt. Auf dem Marktplatz, die Keimzelle der Stadt, befinden sich zum Beispiel das alte Rathaus aus dem 16. Jahrhundert, welches das Wahrzeichen Einbecks ist;

das Brodhaus 1552, welches Sitz der Einbecker Bäckerinnung ist;

sowie die Ratsapotheke aus dem Jahre 1590.

Das Hakenkreuz welches sich am Eingang befindet war das Wappen der Familie Raven, einer Patrizierfamilie die vom 15. - 17. Jahrhundert (also schon lange vor Hitler) in Einbeck viel Grundbesitz hatte und mehrere Bürgermeister stellte. Das Wappen ist auch in den beiden alten Kirchen Einbecks zu finden.

Hier befinden wir uns nun in der Tiedexer Strasse. Sie ist auf Grund der gut erhaltenen geschlossenen Zeile von Fachwerkhäusern aus der Mitte des 16. Jahrhunderts eine von Touristen am häufigsten fotografierte Straße in der historischen Altstadt. 15 der 16 Häuser auf der nördlichen Straßenseite stehen unter Denkmalschutz.

Auch ein Teil der alten Stadtmauer ist noch zu sehen. Hier ist das Teilstück zwischen dem Tiedexer Tor und dem Hullerser Tor zu sehen. Ein kleiner Teich lädt ein, ein paar Minuten hier zu entspannen.

Die Münsterkirche Sankt Alexandri wurde im 11. Jahrhundert gegründet. Sie liegt im nördlichen Teil der Altstadt. Das aus Buntsandstein errichtete Gebäude ist eine der größten gotischen Hallenkirchen Norddeutschlands. Das Stift bestand bis ins 19. Jahrhundert. Die Münsterkirche wird heute von der ev.-luth. Münstergemeinde St. Alexandri Einbeck genutzt. Unter anderem Sehenswert in der Kirche ist das Chorgestühl aus dem Jahre 1288. Als Chorgestühl bezeichnet man ein- oder mehrreihige Sitzreihen an den Längsseiten des Chorraums einer Kirche.

1907 wurde das Kerngebäude des heutigen Gymnasiums an der Schützenstrasse im neugotischem Stil erbaut. Das Gymnasium Goetheschule Einbeck trägt diesen Namen aber erst seit 1949. Als Schule des Rates wurde sie jedoch schon zur Reformationszeit im 16. Jahrhundert als städtische Lateinschule gegründet. Das einzige Gymnasium im Stadtgebiet besuchten im Jahr 2011 etwa 800 Schüler.

Die Gemäuer einer alten Burg schauen auf das kleine beschauliche Örtchen Salzderhelden herab. Die sogenannte Heldenburg diente dem Schutz des Salzbrunnens am Fuße der Burgauffahrt. Sie wurde um 1320 erstmals genannt. Anschliessend wechselte die Burg den Besitzer häufig. Der letzte bekannte Bewohner der Burg war der Oberjägermeister von Moltke. Er war einer der Verschwörer gegen ein Thron- und Erbfolgegesetz von 1683 und wurde 1692 in Hannover wegen Hochverrates enthauptet. Seit dem 18. Jahrhundert ist die Burg verfallen. Zwischen 1983 und 1988 wurde sie dann grundlegend saniert und steht seit dem Besuchern zur Verfügung.

Der Sage nach wurde die Salzquelle am Bergeshang 1173 entdeckt. Der Fund gab Anlass für die Entwicklung der Salzgewinnung, die Salzderhelden fast 800 Jahre lang prägen sollte. Über die Frühzeit der Saline ist wenig bekannt, sie wurde etwa im 12. Jahrhundert gegründet. Heute ist die Saline nicht mehr in Betrieb. 1963 übernahm die Stadt Einbeck die einst bedeutende Saline. Seitdem werden dort nur noch Bäder und Inhalationen verabreicht. Einige Bewohner erlernten dort noch das Schwimmen.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Hochwasserrückhaltebecken Salzderhelden. Es dient dem Hochwasserschutz des Leinetals in Südniedersachsen. Das Gesamteinstauvolumen beträgt knapp 40 Millionen Kubikmeter auf einer Fläche von etwa 1.000 Hektar. Darüber hinaus ist es von internationaler ökologischer Bedeutung für den Vogelschutz.

Direkt in der nähe des Hochwasserrückhaltebeckens liegt der Bahnhof Einbeck-Salzderhelden. Er liegt an der Hauptstrecke Hannover - Göttingen. Der eigentliche Bahnhof in Einbeck wird mit Reiszügen nur noch gelegentlich bedient. Das Bahnhofsgebäude wurde nach Plänen des Architekten Conrad Wilhelm Hase 1854 erbaut.

Einbeck ist flächemäßig die grösste Stadt in Südniedersachsen. Die Stadt umfasst derzeit 31 Ortsteile die zum Teil mehrere Kilometer auseinanderliegen. So finden wir in der nähe des Ortes Stroit zum Beispiel die kleinste Kapelle der Welt.

Einige Kilometer weiter werfen wir einen Blick von der Wilhelmsbrücke auf den darunter liegenden Ort Kuventhal, in dem knapp 200 Menschen wohnen.

Unsere Tour führt uns weiter durch das Einbecker Land in weitere Stadtteile. So begegnen wir weiteren Sehenswürdigkeiten und geniessen ein wenig das weitläufige Landleben. Es ist schon fast kaum zu glauben, das in der Kernstadt von Einbeck von 26.500 Einwohnern gerademal 15.000 Einwohner leben und in den umliegenden Orten 11.500. Auf alle Fälle gibt es auch in den Ortsteilen von Einbeck noch eine Menge zu entdecken.