Kreisstadt Helmstedt
Helmstedt ist ein sehr bekannter Ort. Früher lag direkt vor der Stadt die innerdeutsche Grenze. Heute ist davon kaum noch etwas erkennbar. Aber einige Hinweise gibt es schon noch darauf. Aber die Stadt auch viele weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten. In unserem Film stellen wir die Stadt vor.
Lage
Helmstedt liegt zwischen Braunschweig und Magdeburg direkt an der Grenze zu Sachsen-Anhalt. Die Stadt hat fast 24.000 Einwohner und gliedert sich in insgesamt 4 Stadtteile.
Altstadt
Im Kernstadtbereich finden wir auch den Bereich der traditionellen Altstadt.
Rathaus
Hier befindet sich unter anderem auch das Rathaus welches von 1904 - 1906 im neugotischen Stil erbaut wurde. Immer wieder treffen wir in der Helmstedter Altstadt auf schöne alte Häuser. Helmstedt hat an jedes sehenswerte Haus ein Schild angebracht auf dem einige knappe Informationen zu den Bauwerken zu lesen sind.
Juleum
Das hier zu sehende Gebäude ist das sogenannte Juleum. Es handelt sich hierbei um ein mehrgeschossiges Hörsaal und Bibliotheksgebäude der ehemalgen Universität die 1810 aufgelöst wurde. Gebaut wurde das Gebäude zwischen 1592 und 1612 im Baustil der Weserrenaissance. Noch heute befindet sich in dem Gebäude ein Buchbestand von rund 35.000 Titeln
Amtsgericht mit Gerechtigkeitssäule
Ganz im historischen Stil der Stadt ist auch das Amtsgericht in einem alten Gebäude untergebracht. Das Gebäude wurde im 19. Jahrhundert errichtet. Vor dem Amtsgerichtsgebäude befindet sich die Gerechtigkeitssäule, die 1985 im Auftrag des Staatshochbauamtes I in Braunschweig und der Landesjustizverwaltung errichtet wurde.
Hausmanns-Turm
Der 36 Meter hohe Hausmannsturm ist das älteste erhaltene Stadttor im Braunschweiger Land. Der Turm wurde bereits schon 1286 erwähnt. Der Turmwächter der Stadt Helmstedt war der Helmstedter Hausmann. Er wohnte im Hausmannsturm, wobei ihm zwei Gesellen und ein Lehrjunge zur Seite standen. Er hatte mit seinem Horn „die Stunden abzublasen“, über Feuersicherheit zu wachen und drohende Gefahren zu melden.
Sankt Stephani
Nun zu sehen ist die im Jahre 1300 erbaute dreischiffige gotische Hallenkirche Sankt Stephani. Obwohl die St.-Stephani-Kirche über keine Türme verfügt, ist das Gotteshaus aufgrund der erhöhten Hügellage über der Helmstedter Altstadt aus allen Richtungen weithin sichtbar. Der Hügel, auf dem sich das Kirchengebäude befindet, diente bereits um 1100 als Begräbnisplatz.
von Böckeln'sche Grabkapelle
Direkt neben der Kirche befindet sich die "von Böckeln'sche Grabkapelle" die im 17. Jahrhundert als Beisetzungskapelle für angehörige der Professorenfamilie "von Böckeln" errichtet wurde.
Kloster St. Marienberg
Das Kloster St. Marienberg ist ein ehemaliges Kloster, welches 1176 vom Abt Wolfram von Kirchberg als Stift der Augustiner Chorfrauen gegründet wurde. Im 19. Jahrhundert musste das Kloster jedoch erneut aufgebaut werden, da es zuvor völlig zerstört wurde. Heute beherbergt das Kloster St. Marienberg eine Paramentenwerkstatt, in der nicht nur liturgische Gewänder, sondern auch moderne Stick- und Webarbeiten gefertigt werden
Türkentor
Das Türkentor wurde 1716 zum Gedenken des Sieges über die Türken im gleichen Jahr erbaut. Im zweiten Weltkrieg wurde das Tor stark beschädigt und 1986 an seinem jetzigen Standort wieder aufgebaut. Das Tor war damals das Hauptportal zum ehemaligen Kloster St. Ludgeri
Kloster Sankt Ludgeri
Das Kloster Sankt Ludgeri war ein Benediktinerkloster welches bis zur Auflösung 1802 die römisch-katholische Glaubenslehre vertrat. 1980 wurde das Konventsgebäude von der Diözese Hildesheim für die katholische Kirchengemeinde St. Ludgeri gekauft. Seit dem wird das Klostergebäude als katholische Begegnungsstätte genutzt.
Brunnentheater
Das im Ortsteil Bad Helmstedt gelegene Brunnentheater wurde im Jahre 1927 errichtet. Im 615 Plätze fassenden Theater finden in der Saison von September bis Mai jeweils 50 bis 60 Aufführungen von Tourneeensembles statt, darunter zahlreiche Gastspiele bekannter und internationaler Bühnen.
Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn
Direkt an der Autobahn 2 auf der heutigen Grenze von Niedersachsen zu Sachsen-Anhalt liegt der damalige Grenzübergang Helmstedt-Marienborn. Es war der grösste und bedeutendste Grenzübergang an der innerdeutschen Grenzen während der Deutschen Teilung. Der Kontrollpunkt Helmstedt wurde nach dem Wiedervereinigung vollständig abgebaut. Die Grenzübergangsstelle Marienborn ist bis heute erhalten geblieben und dient heute als Gedenkstätte.
Akribische Durchsuchung
Viele der ehemaligen Wachhäuser stehen heute offen und können besichtigt werden. Unser erster Gang führt uns zur Zollkontrolle PKW-Ein und Ausreise. In der ersten Halle kann man nur erahnen wie akribisch damals die Fahrzeuge untersucht wurden. Auf einem Plakat findet man Fotos, wie Menschen sich in den Fahrzeugen versteckt haben um nicht bei der Ausreise entdeckt zu werden. Für viele DDR-Bürger war hier Endstation Ihres Fluchtversuches. Allerdings ist auch nicht bekannt wieviele Menschen es geschafft haben aus der ehemaligen DDR zu flüchten.
Stabsgebäude
Hinter der PKW Ein und Ausreise befindet sich die Leichenhalle und genau dahinter das damalige Stabsgebäude. In der Leichenhalle wurden damals Leichen, die überfuhrt wurden,genau kontrolliert. Damas befanden sich im Stabsgebäude Verwaltungsbereiche und Befehlszentralen der Paßkontrolleinheit (PKE) des Ministeriums für Staatssicherheit, der Zollverwaltung und der Grenztruppen der DDR. Heute befindet sich hier eine Dauerausstellung, in der die Geschichte der Grenzübergangsstelle eindrucksvoll dokumentiert ist. Sehr interessant, jedoch leider nur durch eine Scheibe zu betrachten ist ein original und völlig unangetastetes Büro im 1. Obergeschoss.
Beschauerbrücke mit Rollschranke "Fiffi"
Davor befindet sich eine Rollschranke, die auch liebevoll Fiffi genannt wurde. Sie war in der Lage selbst 50t schwere LKWs die mit einer Geschwindigkeit von 80 km/h fuhren zu stoppen. So kam es auch am 21.04.1973 gegen 01:15 zu einem Fluchtversuch bei dem ein gestohlender LKW W50 mit drei Personen besetzt versuchte die Grenze zu durchbrechen. Durch schnelles Handeln der Sicherungskräfte konnte die Rollschranke entsprechend eingesetzt werden und das Fahrzeug wurde gestoppt. Einer der insassen erlitt beim Aufprall tödliche Verletzungen, während die zwei anderen fliehen konntem Diesen wurden aber durch der Anwendung der Schusswaffe gestoppt und festgenommen.
Passkontrolle PKW Einreise
Bei der Passkontrolle PKW Einreise stand ein wenig vorverlagert eine Passannahmestelle mit Doppelgurtbandförderer. Die Einreisenden mussten hier einem hauptamtlichen Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit geben. Dieser legte ihn dann in eine Kunstledermappe und durch das Förderband wurden diese dann zur Pass- und Identitätskontrolle transportiert.
Lichtmasten
Die Lichtmasten die man hin und wieder auf den Aussenbildern sehen kann waren komplett begehbar. Pro Lichtmast (insgesamt 12) wurde mit 8000 Watt blend- und Schattenfrei ausgeleuchtet. Der Besuch der Gedenkstätte Marienborn lohnt sich. Finanziert wird das ganze durch das Land Sachsen-Anhalt. Der Eintritt ist kostenlos !