Hessisch Oldendorf - Landkreis Hameln-Pyrmont
In Hessisch Oldendorf kann man viele Sehenswürdigkeiten entdecken. Wir stellen Ihnen auf dieser Seite die interessantesten vor. Ein Ausflug in die Schillat-Höhle lohnt sich ebenfalls.
Lage
Die Weser... Mit einer Länge von knapp 450km fliesst sie unter anderem durch unser schönes Niedersachsen. Direkt an diesem Fluss befindet sich Hessisch Oldendorf.
Geschichte des Stadtnamens
Dem Ortsnamen Oldendorf wurde erst 1905 der Zusatz Hessisch hinzugefügt, um den Ort von anderen "Oldendorfs" zu unterscheiden. Die Stadt gehörte nämlich damals zur Provinz Hessen-Nassau. Der Grund hierfür war der "Westfälische Frieden" der 1648 die Grafschaft Schaumburg in drei Teile aufgespalten hatte. Oldendorf fiel zusammen mit Rinteln an die Landgrafschaft Hessen-Kassel und gehörte später als Teil Kurhessens zum napoleonischen Königreich Westphalen. Erst 1932 endete die ungeliebte hessische Freundschaft mit der Zuordnung zur Provinz Hannover. Heute umfasst Hessisch Oldendorf nicht nur den Kernort, sondern 24 Dörfer zählen als Stadtteile dazu. Der Geschichte dieses einstigen Wehr- und Marktortes begegnet man auf Schritt und Tritt.
Lange Strasse
Hessisch Oldendorf verfügt über eine sehr schöne Innenstadt in der man vielen Fachwerkhäusern begegnen kann. Die zahlreichen kleinen Gaststuben laden immer mal wieder zum Verweilen ein. Ein paar Schritte vom Münchhausen-Hof entfernt, säumen liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser die Lange Straße, einst eine der wichtigsten Handelsstraßen der Region. Wo im Mittelalter reiche Kaufleute und Händler siedelten, verführen heute moderne Skulpturen zum Innehalten und Bewundern.
Park
Wer es ein wenig "Grün" mag, der findet in den Parks von Hessisch Oldendorf viele Gelegenheiten sich auszuruhen und zu entspannen. Gleichzeitig trifft man immer wieder auf interessante Exponate.
Münchhausen-Hof
Hier sehen wir nun auch den berühmten Münchhausen-Hof. Der Ritterhof mit seinem bemerkenswerten Herrenhaus im Stil der Weserrenaissance ist eine der größten Stadtburgen des Schaumburger Adels. Tragisch, dass sich die hier beherbergten 13.000 Bücher umfassende Bibliothek des Ludwig von Münchhausen (1570 -1640) in alle Winde zerstreute und verloren ging.
Beschilderung
Bemerkenswert in Hessisch Oldendorf ist die Beschilderung. Jedes ältere Gebäude ist mit einem Schild versehen, auf dem genaue Daten und meist eine kleine Geschichte zu dem Haus steht.
St. Marienkirche
Hier befinden wir uns nun auf dem Kirchplatz auf der die St. Marienkirche steht. Die Kirche ist das älteste Gebäude der Stadt und wurde 1377 fertiggestellt. Der Kirchturm war nicht nur ein Kirchturm sondern diente auch als Wehrturm und war sogar bis 1955 im Besitz der Stadt. Somit diente die Kirche einst auch als Zufluchtstätte zu Kriegszeiten.
Wander- und Radwege
Neben der Stadt und den Ortsteilen bietet Hessisch Oldendorf viele Wander- und Radwegmöglichkeiten. So kann man problemlos zum Hohenstein wandern und hier die Aussicht geniessen oder in der nähe von Langenfeld den Wasserfall besuchen.
Langenfelder Wasserfall
Weserradweg
Ganz nebenbei führt auch der Weserradweg durch Hessisch Oldendorf. Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle.
Schillat-Höhle
Im Süntel wird seit Jahrzehnten Korallenoolith (Kalkstein aus dem Oberen Jura) abgebaut. Dabei entdeckte der Sprengmeister Hartmut Brepohl 1992 in einem Steinbruch bei Langenfeld eine Höhle. Benannt wurde sie nach dem Sinterchronologen Bodo Schillat, welcher bereits 1969 im Bereich desselben Steinbruchs eine Tropfsteinhöhle im Riesenberg entdeckt hatte. Diese damals entdeckte, rund 1.100 Meter lange Höhle wurde „Riesenberg-Höhle“ getauft. Es handelte sich dabei um eine geologisch besonders wertvolle Höhle, die untersucht, dokumentiert, unter Naturschutz gestellt und zum Schutz vor Beschädigungen wieder verschlossen wurde. Die 1992 entdeckte Schillat-Höhle ist rund 180 Meter lang und liegt in einer Tiefe von 45 Metern. Die Hälfte der einst über 400 Meter langen Höhle fiel dem Gesteinsabbau zum Opfer. Es handelt sich dabei um eine trockengefallene Flusshöhle mit Wassererosionsspuren und einigen wenigen Tropfsteinen. Sie wurde zu einer Schauhöhle ausgebaut und im August 2004 für Besucher geöffnet. Der Höhleneingang liegt 36 Meter unterhalb der Steinbruchkante und ist über einen verglasten Aufzug zu erreichen.
Im innern der Tropfsteinhöhle
Im Innern der Schauhöhle befinden sich neben verschiedenen Tropfsteinformationen zahlreiche Fundstücke, die in Vitrinen präsentiert werden. Es werden unterschiedliche Gesteinsarten, Mineralien, Tropfsteine, Fossilien der Jurazeit, Sinterperlen und seltene Kalzitkristalle, sogenannte Korallen, gezeigt. Außerdem beinhaltet die Höhle das Deutsche Archiv für Sinterchronologie. Eine künstlich geschaffene Verbindungsröhre zwischen zwei Höhlenabschnitten zeigt nachgebildete Höhlenmalereien. Für die Besucher werden Führungen angeboten. Dabei wird die verschlossene Riesenberghöhle mit ihren geologischen Schätzen in einer 3D-Dia-Show vorgestellt.
Stift Fischbeck
Das Stift Fischbeck wurde 955 durch die adlige Helmburgis gegründet, die mit den Ecbertinern verwandt war. Das Grundstück, auf dem das Stift steht, wurde ihr von König Otto I. geschenkt, der das Stift als unabhängiges Schutzkloster unter seinen Schutz stellte. 1147 schenkte der römisch-deutsche König Konrad III. die Stifte Fischbeck und Kemnade der Benediktinerabtei Corvey, Fischbeck konnte aber mit Unterstützung Heinrichs des Löwen seine Unabhängigkeit bewahren. 1559 wurde im Kloster die Reformation eingeführt, das Kloster blieb aber ein adeliges Fräuleinstift, behielt seine alten Einrichtungen und berief sich weiter auf seine Reichsunmittelbarkeit. Nach schweren Schäden am Gebäude während des Dreißigjährigen Krieges wurde es erst im 18. Jahrhundert wieder aufgebaut. 1810 unter König Jerome von Westphalen wurde das Stift aufgehoben, aber schon 1814 wiederhergestellt. Der deutsche Kaiser Wilhelm II. besuchte das Stift 1904 zur Übergabe des Äbtissinnenstabes an die Äbtissin Frau v. Butlar. 1955 feierte das Stift sein tausendjähriges Jubiläum. Stift Fischbeck ist bis heute ein Frauenstift. Das Stift gehört zur Klosterkammer in Hannover.