Carolinensiel - Stadt Wittmund

Carolinensiel ist ein Ort der Stadt Wittmund und befindet im gleichnamigen Landkreis Wittmund.

Der Ort ist heute einer der Ausflugsorte an der niedersächsischen Nordseeküste. Namensgeberin des 1730 gegründeten Sielortes und Fischerdorfes war die Gemahlin Sophie Caroline des Ortsgründers Georg Albrecht von Ostfriesland. Der Ortskern Carolinensiels und insbesondere der ehemalige Hafenbereich ist auf touristische Betrachtung angelegt. Im Hafen steht auch eine Skulptur der Namensgeberin die zur 275 Jahrfeier des Ortes im Jahr 2005 aufgestellt wurde und an den Begriff "Cliner Wind" erinnern soll, der für Lebensfreude, Weltoffenheit, Tatkraft und Wagemut steht.

Am Ortsrand von Carolinensiel finden wir den Gallerieholländer, der erstmal 1773 erwähnt wird. Die Mühle ist in ihrem äußeren vollständig erhalten und bekam 1993 neue Flügel. Sie wurde auf einem Deich errichtet und diente früher aufgrund der herausgehobenen Lage Seeschiffen als Landmarke. Heute wird sie von Piloten des Jagdgeschwaders 71 "Richthofen" als "Turnpoint" genutzt.

In der nähe des Zentrums liegt die Deichkirche von Carolinensiel. Die evangelisch-lutherische Kirche ist die einzige Kirche weltweit, die auf einem Deich gebaut wurde. 1776 wurde sie errichtet. Bis zu diesem Jahr mussten die Bewohner noch den Gottesdienst noch in Funnix oder Werdum besuchen. Der Westturm, der keine Schallläden, sondern Schalllöcher besitzt, wurde 1793 getrennt von der Kirche errichtet. Er ist wegen der zum Teil heftigen Stürme bewusst niedrig gehalten.

In der Mitte des Ortes befindet sich der Museumhafen Carolinensiel. Neben einigen Ausstellungshäusern liegen hier auch historische Schiffe. Das Deutsche Sielhafenmuseum Carolinensiel wurde 1984 eröffnet. Rund um den Hafen gibt es immer wieder Stationen die historisches beschreiben und Interesse auf mehr wecken. Gleichzeitig kann man aber auch am Hafen eines der zahlreichen Restaurants besuchen.

Einen ganz besonderen Eindruck von Carolinensiel und dem vorgelagerten Ort Harlesiel bekommt man vom Fluss Harle aus. So kann man zum Beispiel mit diesem Raddampfer, der Concordia II zwischen Carolinensiel und Harlesiel pendeln.

In Harlesiel, dem vorgelagterten Ort vor Carolinensiel in Richtung Nordsee befindet sich auch die hier zusehende Klappbrücke an der Friedrichschleuse, welche 1765 erbaut wurde. Die Brücke wurde zwischen 1989 und 1990 neu gebaut.

Der alte Seenotrettungsschuppen an der Harle zeigt wie damals Seenotrettung funktionierte. in dem Schuppen befindet noch das originale Seenotrettungsboot. Nebenbei kann man hier einen Film anschauen, der einem verdeutlicht, wie damals alles funktionierte.

Der eigentliche Hafen und damit das Tor zur Nordsee liegt ebenfalls in Harlesiel. Der Hafen wurden zwischen 1953 und 1956 erbaut. Er ist der einzige Hafen zur Versorgung der Insel Wangerooge, denn von hier verkehrt die Fähre zur ostfriesischen Insel.

Neben dem Hafen gibt es hier auch einen kleinen Flugplatz, der 1973 in Betreib genommen wurde. Von diesem Flugplatz kann man regelmäßig auf die Insel Wangerooge fliegen. Auch zu anderen ostfriesischen Insel, nach Helgoland und Bremen finden Flüge statt.

Mit der ersten Badesaison auf Wangerooge im Jahr 1804 begann auch für Carolinensiel die Geschichte des Nordseetourismus. Der Ort wurde zur Durchgangsstation für die Badegäste der Inseln. Die Fährschiffe nach Wangerooge und Spiekeroog legten zunächst von der Friedrichsschleuse ab. Die Entwicklung hin zum Nordseebad begann 1953 mit dem Bau des neuen Deichs, des Schöpfwerks und des Hafens in Harlesiel. Durch die Aufschüttung von 20.000 m³ Sand schuf man einen eigenen Badestrand. In Carolinensiel, Friedrichsschleuse und Harlesiel kann mit den drei Deichen und den drei Häfen die Geschichte vom Frachthafen über den Fischereistandort bis hin zum Nordseebad noch heute hautnah erlebt werden.