Folge aus Norden (Ostfriesland)
Lage
Die Stadt Norden in Ostfriesland im Landkreis Aurich liegt direkt an der Nordsee und ist gleichzeitig die nordwestlichste Stadt auf dem deutschen Festland. Die ca. 25.000 Einwohner grosse Stadt ist eine der ältesten Städte Ostfrieslands. So feierte sie im Jahr 2005 den 750. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung. So kann man auch im Ortskern viele alte Häuser zum Teil aus der Renaissancezeit noch sehen. So sei zum Beispiel in der hier zusehenden Osterstrasse das Schöninghsche Haus genannt, welches 1576 erbaut wurde.
alte Sielschule von 1965
1893 wurde die hier zu sehende alte Sielschule errichtet die 1965 aufgelöst wurde. Seit dem 16.April 2000 befindet sich hier die mittlerweile zu einem Museum gewachsene Ostdeutsche Heimatstube.
Die Windmühlen
Im Stadtgebiet gibt es noch drei historische Windmühlen: die Deichmühle, die Frisia-Mühle und die Westgaster Mühle. Deichmühle und Frisia-Mühle sind nur unwesentlich voneinander entfernt und bilden am Südeingang der Stadt Norden ein Ensemble. Um 1900 wurde die hier zu sehende Deichmühle errichtet.
Die Frisia-Mühle
Die Frisia-Mühle stammt aus dem Jahre 1864. Das bis auf den Achtkant abgetragene Bauwerk wurde 1993 als 29 m hohe vierstöckige Galeriemühle wieder in Betrieb genommen. Im zweiten Stockwerk befindet sich ein Muschel- und Schneckenmuseum.Um die Mühle herum finden derzeit Bauarbeiten für das neue Einkaufszentrum "Norder Tor" statt.
Die Ludgeri-Kirche
Am nördlichen Rand des Marktplatzes befindet sich die Ludgerikirche, die größte Kirche Ostfrieslands die 1235 errichtet wurde. Aus dem Jahre 1318 erst stammt der Glockenturm, der wie in vielen ostfriesischen Kirchen frei steht und in Norden sogar auf der gegenüberliegenden Straßenseite errichtet wurde.
Das Kettler’sche Haus oder auch bekannt als die Mennoniten-Kirche
Die Mennonitenkirche Norden am Marktplatz gehört zu den bemerkenswerten Gebäuden der Stadt. Es handelt sich dabei um ein ehemaliges, 1662 erbautes Patrizierhaus, das in alten Quellen als das Kettler’sche Haus bezeichnet wird. Das Gebäude kam 1795 an die Mennonitengemeinde, die in seinem Inneren umfangreiche Umbauarbeiten durchführte. In der Kirche findet sich eine historisch wertvolle Deckenmalerei.
Nordseeheilbad
Der durch den Tourismus bekannteste Stadtteil Nordens ist Norddeich. Genauso wie der Stadtteil Westermarsch II führten beide Orte seit 1979 die offizielle Bezeichnung "Staatlich anerkanntes Nordseebad". Am 24. Juni 2010 verlieh der Niedersächsische Wirtschaftsminister Jörg Bode den beiden Stadtteilen mit dem Prädikat „Nordseeheilbad“ die höchste touristische Anerkennungsstufe. Heute ist Norden-Norddeich das größte staatlich anerkannte Seeheilbad an der ostfriesischen Nordseeküste.
Das heutige Norddeich wird 1813 erstmals als Küstenbadeort genannt. In der Erdbeschreibung des Fürstenthums Ostfriesland und des Harlingerlandes von 1824 wird es als Fischerhausen am sogenannten Norddeich erwähnt. Dies wird später verkürzt zu Norddeich, was den nördlich von Norden gelegenen Deich bezeichnet.
Fähre zu den Inseln
In Norddeich befindet sich auch der Hafen von dem aus jährlich neben 175.000 Fahrzeugen auch 2,25 Millionen Menschen zu den vorgelagerten Inseln Juist und Norderney transportiert werden. Am Hafen endet direkt die Bundesstrasse 72 , die bis zur Autobahn A1 bei Cloppenburg führt. Norddeich ist zusätzlich der einzige Kur- und Erholungsort an der ostfriesischen Küste, der direkt an das Netz der Deutschen Bahn angeschlossen ist. Von hier starten sowohl InterCity als aus Regional-Express-Züge.
Das Teemuseum
Das Ostfriesische Teemuseum ist zusammen mit dem Museum für Volkskunde direkt im Zentrum Nordens, genauer gesagt im alten Rathaus untergebracht. Das Alte Rathaus der Stadt Norden ist ein Renaissancebau aus dem Jahre 1539. Anbau, Ernte und Verarbeitung von Tee sind ebenso anschaulich dargestellt wie die gesellschaftliche Bedeutung aufgezeigt wird. Ostfriesland kommt mit seiner Teekultur eine besondere Bedeutung zu – zu jeder Zeit eine Tasse Tee. Ein besonderes Highlight für uns war, das man hier auch selbst einen echten Ostfriesentee trinken kann, der nach altem Brauch zubereitet wird.
Im Neubau des Museums wird im Erdgeschoß viel zur damalig in Norden ansässigen Firma "Doornkaat" gezeigt. 1992 wurde Doornkaat an Berentzen verkauft. Diese übernahm dann das Spirituosengeschäft, allerdings wurde kurz nach der Übernahme nicht mehr in Norden produziert.
Milch zum Tee
Im oberen Geschoss des Neubaus ist eine Sonderausstellung zum Thema Zucker zu finden.
Im Bereich der Räumlichkeiten des alten Rathauses wird auch wenig die Stadtgeschichte Nordens gezeigt. So sind hier zum Beispiel alte Werkstätten, Kaufmannsläden und Apotheken sowie Wohnräume detailgetreut nachgestellt.
Im historischen Gewölbekeller ist ein eigener Ausstellungsbereich zur Tourismusgeschichte und zum Badeleben in Norddeich eingerichtet worden.
Der Eintrittspreis für das Museum kostet pro Erwachsener 4,00 EUR. Der Besuch lohnt sich für diejenigen, die sich für die Stadt Norden sowie als auch für Tee und deren Geschichte interessieren.
Seehundstation Norddeich
In Norden-Norddeich befindet sich eine staatlich anerkannte Betreuungsstation für Meeressäuger, die Seehundstation Norddeich.
Für einen Eintrittspreis von 5,00 EUR pro Erwachsener kann hier viel über die Heuler und Seehunde erfahren werden. Bilder, zahlreiche Medien und auch viele Exponate versuchen einem den Lebensraum der Tiere sowie auch das Wattenmeer ein wenig näher zu bringen. Die grosse Attraktion in der Aufzuchtstation sind aber natürlich die Heuler und Seehunde, die hier beobachtet werden können. Heuler nennt man junge Seehund, die von der Mutter getrennt wurden. Die Gründe dafür sind z. B. Stürme, Krankheiten aber auch Störungen durch den Menschen.
Kegelrobben
Die Mitarbeiter der Seehundstation haben es sich zur Aufgabe gemacht, verwaiste jungen Seehunden zu helfen. Sobald die Tiere fähig sind, sich alleine in der Nordsee zurecht zu finden und über 25 kg wiegen werden sie wieder in die Freiheit entlassen. Im Schnitt werden hier zwischen 30 und 80 verwaiste Seehunde und Kegelrobben pro Jahr aufgezogen.
Eisenbahnmuseum
Genau gegenüber des heutigen Bahnhofes Norden befindet sich seit 1998 das Eisenbahnmuseum der Museumseisenbahn Küstenbahn Ostfriesland. Im ehemaligen Lokschuppen können alte Loks bewundert werden. Im angrenzenden Nebengebäude welches früher als Sozialgebäude genutzt wurde, werden alte Uniformen und Gerät der Deutschen Bundesbahn gezeigt.
Stellwerk Norden-Mitte
Zum Komplex des damaligen Bahnbetriebswerks auf dem sich heute das Eisenbahnmuseum befindet gehört auch das Stellwerk Nm - Norden Mitte. Das Stellwerk wurde mit der Inbetriebnahme des neuen Stellwerks Nf „Norden Fahrdienstleiter“ (Nf) am 20.10. 1954 außer Dienst gestellt und kann heute vom Besucher des Eisenbahnmuseums besichtigt werden.
Automobil- und Spielzeugmuseum
Im Automobil- und Spielzeugmuseum Nordsee werden auf über 2000qm Oldtimer, Youngtimer, Autos, Motorräder, Mopeds, alte Reklame und Spielzeug aus dem letzten Jahrhundert gezeigt. Laut Informationen auf der Internetseite des Museums stehen hier über 150 Autos und Motorräder. Auch wird hier eine Sonderausstellung zum Thema 40 Jahre Geschichte der DDR gezeigt.
Mercedes von Hanns Martin Schleyer
Unter den Fahrzeugen befinden sich diverse Schätze wie zum Beispiel den hier zu sehenden Mercedes der an der Entführung von Hanns Martin Schleyer am 05. September 1977 durch die RAF beteiligt war.
weitere bekannte Fahrzeuge (Originale)
Auch der Originale Trabbi Schorsch aus dem Film "Go Trabi Go" aus dem Jahr 1991 steht hier in Nordener Automuseum.
Der 6er BMW aus der Serie "Der Bulle von Tölz" ist hier auch im Museum zu finden. Es handelt sich hierbei ebenfalls um das original verwendete Fahrzeug aus der Fernsehserie.
Im Autombil- und Spielzeugmuseum hat jedes Fahrzeug seine eigene Geschichte. Diese wird auf entsprechenden Tafeln vor dem Fahrzeug erzählt.
Auch der ehemalige Caddilac von Elton John kann hier bestaunt werden. Es handelt sich um ein Eldorado Biarritz Coupe aus dem Jahre 1988. Biarritz ist die höchste Ausstattungsvariante dieser Fahrzeuge