Folge aus Wilhelmshaven
Lage
Die etwas über 81.000 Einwohner starke kreisfreie Stadt Wilhelmshaven liegt an der Nordwestküste des Jadebusens. Das Gebiet der heutigen Stadt Wilhelmshaven wurde ursprünglich von den Friesen besiedelt. Bis zum Landkauf am 20. Juli 1853 durch das Königreich Preußen befanden sich auf dem heutigen Kernstadtbereich die beiden landwirtschaftlich geprägten Kirchspiele Heppens und Neuende, die zum Großherzogtum Oldenburg gehörten. Heppens, Neuenende und Bant gehörten ab dem 01. Mai 1911 zur Stadt Rüstringen. Die Stadt Wilhelmshaven, zum königreich Preußen gehörend lag direkt neben Rüstringen. Einge Zeit wurden die beiden Städte Wilhelmshaven-Rüstringen genannt. Zum 01. April 1937 wurde dann aus beiden Städten die oldenburgische Stadt Wilhelmshaven.
Rathaus Wilhelmshaven
Das Rathaus wurde damals 1927-1929 als Rathaus der Stadt Rüstringen erbaut. Durch die Vereinigung der beiden Städte wurde das Verwaltungsgebäude fortan das Rathaus der Stadt Wilhelmshaven.
Feuerschiff Weser
Direkt im Hafen gelegen befindet sich das Feuerschiff Weser, ein ehemaliges Feuerschiff, das 1906 bis 1907 erbaut wurde. Bis zur festlegeung auf der Station Weser am 26. März 1954 war das Schiff unter anderen auf den Positionen Elbe 1und Elbe 2. Am 07. November 1948 wurde das Schiff von Elbe 1 abgelöst, da der Neubau Bürgermeister Oswald II die Station übernahm. Das Feuerschiff von Elbe 1 liegt heute im Hafen von Cuxhaven.
Das Feuerschiff Weser war bis Ende 1981 eingesetzt. Heute dient es als Museumschiff.
Die Kaiser-Wilhelm-Brücke
Die Kaiser-Wilhelm-Brücke in Wilhelmshaven ist das Wahrzeichen der Stadt. Sie ist eine symetrische zweiflügelige Straßendrehbrücke. Am 29. August 1907 wurde sie erstmalig freigegeben. Seit dem 23. September 2010 befindet sich die Brücke in der Sanierung ist vorraussichtlich für zwei Jahre gesperrt.
Größter Marine Standort
Die Stadtgeschichte Wilhelmshavens ist seit der Einweihung als „erster deutscher Kriegshafen an der Jade“ am 17. Juni 1869 eng mit der Entstehung und Entwicklung der deutschen Marine verbunden. Die Stadt ist heute der größte Standort der deutschen Marine und der zweitgrößte Standort der Bundeswehr.
Südstrand
Der Wilhelmshavener Südstrand ist einer der wenigen nach Süden ausgerichteten Strände an der deutschen Nordseeküste. Hier kann man vielen Freizeitbeschäftigungen nachgehen. Die Strandpromenade lädt immer zum verweilen und geniessen ein.
Ozeanriesen
Im nahgelegenen Hafen erwarten uns viele grosse Schiffe, denn Wilhelmshaven hat den Tiefwasserhaven mit der grössten Wassertiefe in Deutschland. Aus diesem Grund befinden sich auch hier viele maritime Wirtschaftszweige wie z.B. Reparaturwerften und Schiffsausrüster.
Der JadeWeserPort
Der JadeWeserPort ist ein momentan im Bau befindliches Containerterminal der Länder Bremen und Niedersachsen. Zur Information über das Bauprojekt und Containerschiffen im allgemeinen wurde das JaeWeserPort InfoCenter geschaffen. Für einen Preis von 4,00 EUR pro Person kann man hier die Ausstellung zum Thema Containerschiffe besuchen. Unter anderem kann man hier einen Container auf verdächtigen Inhalt scannen. Beeindruckt hat uns der Vergleich wie viele Container heute auf einen LKW passen und daneben wie viele auf einem der neuesten Schiffe transportiert werden können.
Ehemaliges Kohlekraftwerk
Im Hafen befindet sich ein leider ziemlich verfallenes Objekt. Es handelt sich hierbei und das ehemalige Kohlekraftwerk der kaiserlichen Marinewerft, die Südzentrale. Es wurde Ende 1908 erbaut, um die Werften des Marinestützpunktes mit Strom zu versorgen und war lange Zeit das größte Kraftwerk Europas. 1993 wurde es stillgelegt.
Rosengarten mit über 5000 Rosen
Eine weitere Sehenswürdigkeit in Wilhelmshaven ist das Rosarium. Hierbei handelt es sich um einen Rosengarten, in dem weit mehr als 5000 Rosen stehen. Der idyllische Garten lädt zu einem beschaulichen Spaziergang ein. Ein Eintrittspreis wird nicht erhoben, jedoch freut sich der Förderverein Rosarium e.V. jederzeit über eine kleine Spende.
Kopperhörner Mühle
Mitten im Stadtgebiet neben einem grossen Einkaufsmarkt befindet sich die Kopperhörner Mühle. Sie wurde 1839 erbaut und ist heute noch voll funktionsfähig. Jeden 1. Sonntag im Monat kann die Mühle von 10-13 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.
Botanischer Garten
Direkt an der Gökerstrasse befindet sich der botanische Garten, der 1947 von Georg Harms, Rektor der Neuengrodener Grundschule gegründet wurde. Mit seinen 8.500 qm ist der Botanische Garten der Stadt Wilhelmshaven der kleinste Deutschlands.
In einem kleinem Bereich des Garten gibt es auch ein kleines Terrarium in dem sich Schildkröten befinden.
Direkt daneben kann man sich einen Bienenstock anschauen.
Im Tropenhaus werden viele verschiedene Pflanzenarten gezeigt, unter anderem eine Riesenseerose. Der Eintritt ist kostenlos.
Größter Erdölumschlaghafen Deutschlands
Wilhelmshaven hat den grössten Erdölumschlaghafen Deutschlands. 72 % des Rohölumschlags aller deutscher Seehäfen und fast 27 % des deutschen Rohölimports werden über Wilhelmshaven abgewickelt. Von hier verlaufen Ölleitungsverbindungen zu Raffinerien im Rhein-Ruhr-Gebiet und nach Hamburg.
Am Rüstringer Berg erklärt die NWO, die Nord-West-Oelleitung GmbH, genau wie das ganze von statten geht.
Das Wattenmeerhaus
Das Wattenmeerhaus in Wilhelmshaven befindet sich direkt am Meer, genauer gesagt am Südstrand. Auf mehreren Etagen kann man im Wattenmeerhaus vieles über das Watt und das Wattenmeer erfahren. Sor wird zum Beispiel spielerisch die Kraft des Windes demonstriert. In mehreren Aquarien können Fische, Seesterne, Krebse und viele andere Lebewesen beobachtet werden.
Ein weiteres Highlight im Wattenmeerhaus ist der original Fischkutter Daggi, der von 1957 bis 1990 im Einsatz war. Das Schiff kann komplett von oben bis unten erkundet werden. Eine Bedienungsanleitung hilft, die Geräte zu verstehen, wozu diese benötigt wurden.
Anders als in ähnlichen Häusern dieser Art wird im Wattenmeerhaus auf "Erlebnis" gesetzt. So kann man viele ausprobieren und sämtliche Schränke und Schubladen öffnen.
Das Aquarium
Direkt am Südstrand gelegen in Wilhelmshaven befindet sich das Aquarium. Für 8,50 EUR pro Person kann man hier Unterwasser die Lebewesen aller Art bestaunen.
In kleinen, grossen und riesigen Aquarien wird hier ein bleibender Eindruch Hautnah vermittelt. Die Reise beginnt direkt im Wattenmeer und zeigt die dort lebenden Fische, Krebse, Quallen und andere Tiere.
Blick zur Wasseroberfläche
Die zweite Station unserer Reise ist die Deutsche Bucht bis Helgoland. Hier kann man unter anderem sehen, wie ein Fisch in etwa die Wasseroberfläche sieht. Auf der Wasseroberfläche schwimmen dann Pinguine, die in den Lebensraum der Antarktis zuzuordnen sind und eigentlich erst später im Laufe des Rundganges von oben beobachtet werden können.
Hai in Wilhelmshaven
Sogar Seehunde können im Aquarium in Wilhelmshaven beobachtet werden. Und das nicht nur unter Wasser sondern auch über Wasser.
Der Hai zeigt das wir uns nun im Bereich des Atlantik befinden. Auch hier kann das Treiben der Unterwasserwelt an einem riesigen Aquarium beobachtet werden.
Tropischer Besuch
Nach einiger Zeit erreichen wir die Bewohner des tropischen Regenwaldes. Hier werden nicht nur Fische gezeigt sondern in der Freiflughalle fliegen sogar Vögel frei umher.
Auch kleine Zwergseidenäffchen, die eigentlich im westlichen Südamerika leben, sind im Aquarium in Wilhelmshaven zu Hause.
Die Karibik zu Besuch
Die schönen bunt schillernden Fische aus der Karibik runden zum Schluss den Besuch ab. Die kräftigen Farben der Fische und das bunte treiben lässt die Besucher kurz den Atem anhalten.
Deutsches Marinemuseum
Das Deutsche Marinemuseum liegt genauso wie das Wattenmeerhaus und das Aquarium in der sogenannten Maritimen Meile am Südstrand. Für einen Eintrittspreis von 9,50 pro Person wird hier die Geschichte der Deutschen Marine seit 1848 bis heute dargestellt.
Epochen der Marine
Der Rundgang beginnt mit einer Dauerausstellung in der viele gesammelte Exponante zu sehen sind. In drei Epochen "Marinen im Nationalstaat 1848-1914", "Zeitalter der Weltkriege 1914-1945" und "Marinen im Bündnis 1945-heute" werden die Exponate ausgestellt. Neben den Modellschiffen und weiteren Exponaten aus dieser Zeit, wie z.B. eine Flagge werden auch kritische Dinge gezeigt, die den Bau von Kriegsmaschinerien ablehnten. Ebenso ist hier ein Übungstorpedo DM2A1 ausgestellt. In der Gefechtsversion trägt der Torpedo 260kg Sprengstoff an Bord.
"Das Boot"
Wechselnde Sonderausstellungen zeigen immer wieder interessante Informationen bezüglich der Geschichte der Marine. Während unseres Besuches war hier die Sonderausstellung "Das Boot - Die Fotografien" aus dem Buchheim-Museum der Fantasie in Bernried zu gast, die noch bis zum 15. Oktober 2011 im Deutschen Marinemuseum betrachtet werden kann.
Torpedo Exponate
Auf dem Aussengelände befinden sich mehrere Exponate. Neben Kriegswaffen finden wir auch drei begehbare Schiffe. Das erste Schiff ist ein U-Boot. Die U10 der U-Boot-Klasse 205 war eines der ersten erfolgreichen Serien-U-Boote der der Bundesmarine nach dem zweiten Weltkrieg. Das hier gezeigt U-Boot wurde am 28. November 1967 in Dienst gestellt und fuhr bis zum 16. Februar 1993. Die U10 hat eine länge von fast 46 Metern, eine Breite von 4,6 Metern und eine Höhe von 9,2 Metern. 22 Menschen verrichteten auf diesem Schiff ihren Dienst. Das U-Boot wie auch die Schwesterschiffe (insgesamt 11 dieser Klasse) dienten der Bekämpfung von gegnerischen Kriegsschiffen in der Ostsee. Im Kriegsfall war ihnen eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Angriffen mit Landungsschiffen gegen das NATO-Gebiet im Bereich der Ostseezugänge zugedacht.
Sehr interessant auf dem Aussengelände anzusehen sind auch die verschiedenen Waffen. Hier werden unter anderem Torpedos, Minen und sogar ein Wasserbombenwerfer gezeigt.
Minenjagdboot Weilheim
Als zweites zu besichtigendes Schiff steht hier das Minenjagdboot Weilheim der Lindau-Klasse zur Verfügung. Die Weilheim wurde am 28. Januar 1959 als Küsten-Minensuchboot in dienst gestellt und 1976 zum Minenjagdboot umgebaut.
Anschliessend war das Schiff dann noch bis zum 30. Juni 1995 im Einsatz.
Da Minensuchboote ein möglichst kleines Magnetfeld erzeugen sollten, waren sie aus Holz gebaut. Der Antrieb bestand aus zwei Mercedes-Maybach Motoren mit je 2000 PS.
Das Schiff war während der gesamten Dienstzeit in der Nordsee tätig und war im Marinestützpunkt in Wilhelmshaven stationiert. Auf dem Schiff arbeiteten bis zu 46 Menschen. In Deutschland sind die Schiffe nicht mehr im Dienst und wurden an verschiedene Staaten, wie Südafrika, Estland, Lettland, Georgien und Litauen verkauft, wo sie zum Teil heute noch im Einsatz sind.
Lenkwaffen-Zerstörer Mölders
Als drittes Schiff, welches man komplett besichtigen kann, steht der Lenkwaffen-Zerstörer Mölders zur Verfügung. Das Schiff gehört zu Lütjens-Klasse und war ebenfalls ein Kiregsschiff der Bundesmarine. Die Mölders war vom 20. September 1969 bis 28. Mai 2003 im Einsatz.
Während dieser Zeit wurde das Schiff immer wieder modernisiert. So wurden zum Beispiel Anfang 1995 die RAM-Starter an Bord installiert. RAM steht hier für "Rolling Airframe Missile" und ist ein flugkörperbasiertes Nachbereichsverteidigungssystem für Schiffe, das in der Lage ist feindliche Seezielflugkörper abzufangen.
Die Mölders kurz vor dem aus
In der Nacht des 15. Dezember 1987 kam es auf der Rückfahrt von einem Einsatz im Mittelmeer, während der Durchfahrt durch den Ärmelkanal, fast zu einem Totalverlust des Schiffes. In der Kombüse brach ein Feuer aus, welches sich durch Kabelbahnen und Abluftschächte ausbreitete und mit Bordmitteln nur schwer unter Kontrolle zu bekommen war. Zeitweise drohte der über der Kombüse auf Deck montierte ASROC-Starter (ASROC steht für Anti Submarine Rocket zu deutsch Anti-U-Boot-Rakete) sich aufgrund der Hitze selbst zu entzünden. Mit Unterstützung der im Verband begleitenden Schiffe konnte das Feuer gegen Morgen von der Besatzung eingedämmt und gelöscht werden. Die Mölders konnte anschließend sogar aus eigener Kraft in ihren Heimathafen Kiel weiter laufen. Menschen kamen bei dem Feuer nicht zu Schaden.
Ein Fang der Mölders
1992 fing die Mölders ein deutsches Frachtschiff beladen mit tschechoslowakischen T-72-Panzern im Mittelmeer ab - die erste Aktion solcher Art für die deutsche Bundesmarine. Sie war ebenfalls an der Durchsetzung des Embargos gegen die Bundesrepublik Jugoslawien (Operation Sharp Guard) beteiligt.